Die ersten Schritte nach dem Verlust: Aufgaben und Trost finden
Der Tod eines geliebten Menschen stürzt uns in tiefe Trauer und macht es oft schwer, klare Gedanken zu fassen. Dennoch müssen in den ersten Stunden und Tagen wichtige Formalitäten erledigt und Entscheidungen getroffen werden.
Die Bewältigung dieser Aufgaben ist mühsam, aber notwendig, um einen würdevollen Abschied zu ermöglichen. Es ist entscheidend, sich in dieser Phase nicht zu isolieren und Unterstützung von Familie, Freunden und professionellen Dienstleistern anzunehmen.
Der folgende Leitfaden hilft Ihnen, die notwendigen Schritte nach einem Todesfall strukturiert anzugehen und sich Raum für die Trauer zu schaffen.
1. Die Feststellung des Todes und die notwendigen Dokumente
Der allererste Schritt ist die offizielle Feststellung des Todes durch einen Arzt. Dieser stellt die Todesbescheinigung (oder Totenschein) aus. Dieses Dokument ist die Grundlage für alle weiteren Formalitäten und muss dem Bestattungsinstitut übergeben werden.
Gleichzeitig sollten Sie damit beginnen, wichtige Papiere des Verstorbenen zusammenzusuchen: Personalausweis, Geburtsurkunde, Heirats- oder Scheidungsurkunde, gegebenenfalls Testament oder Vorsorgevollmachten.
Je schneller diese Dokumente verfügbar sind, desto zügiger können die behördlichen Schritte eingeleitet werden.
2. Der erste Ansprechpartner: Der vertrauenswürdige Bestatter
Kontaktieren Sie umgehend einen bestatter Ihrer Wahl. Dieser Fachmann ist Ihr zentraler Ansprechpartner und wird Ihnen einen Großteil der organisatorischen Last abnehmen.
Der Bestatter kümmert sich um die Überführung des Leichnams, berät Sie umfassend zu den Bestattungsarten (Erd-, Feuer-, See- oder Naturbestattung) und hilft bei der Erledigung der Formalitäten beim Standesamt zur Ausstellung der Sterbeurkunde.
Im Gespräch mit dem Bestatter werden auch die grundlegenden Wünsche für die Trauerfeier und die Art der Beisetzung besprochen.
3. Die Organisation der Trauerfeier und Beisetzung
In Abstimmung mit dem Bestattungsinstitut legen Sie den Zeitpunkt und den Ort der Trauerfeier fest. Die Entscheidung für die Art der Zeremonie (kirchlich oder weltlich) und die Wahl des Trauerredners oder Pfarrers sind nun zu treffen.
Überlegen Sie, wie der Abschied persönlich gestaltet werden kann: Welche Musik soll gespielt werden? Sollen Fotos oder persönliche Gegenstände ausgestellt werden?
Diese Entscheidungen gestalten den Abschied würdevoll und tröstlich. Auch die Gestaltung der Traueranzeigen und -karten muss jetzt erfolgen.
4. Die Mitteilung an Ämter, Versicherungen und Institutionen
Neben der Organisation der Beisetzung müssen zahlreiche formelle Abmeldungen und Benachrichtigungen erfolgen. Dazu gehören Renten- und Krankenversicherungen, Banken, Arbeitgeber oder Vermieter, sowie laufende Verträge (Miete, Telefon, Abonnements).
Prüfen Sie, ob der Verstorbene Lebens- oder Sterbegeldversicherungen abgeschlossen hat und melden Sie den Todesfall dort umgehend. Eine umfassende Liste aller Verträge und Konten erleichtert diese oft mühsame und zeitaufwendige Aufgabe.
5. Die Gestaltung der Grabstätte: Den Steinmetz konsultieren
Nach der Beisetzung, meist einige Wochen oder Monate später, wird die Gestaltung der Grabstätte aktuell. Nehmen Sie Kontakt zu einem steinmetz auf, um das passende Grabmal auszuwählen.
Der Steinmetz berät Sie bei der Wahl des Materials, der Form, der Inschrift und möglicher Ornamente. Das Grabmal ist ein dauerhaftes Zeichen der Erinnerung und sollte die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegeln. Klären Sie frühzeitig die Friedhofsvorschriften für das Grabmal.
6. Die Zeit für die Trauer: Selbstfürsorge und Unterstützung
Trotz der vielen Aufgaben ist es essenziell, sich selbst nicht zu vergessen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Trauer. Die Organisation sollte nicht dazu dienen, Gefühle zu unterdrücken. Erlauben Sie sich, traurig zu sein, Wut zu empfinden oder sich erschöpft zu fühlen.
Suchen Sie den Austausch mit Menschen, die Ihnen nahestehen, oder ziehen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe durch Trauerbegleitung in Betracht. Gemeinschaft und Achtsamkeit sind die wichtigsten Pfeiler in der Phase des Verlusts.
